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Die Kunst des Schreibens

Der Schweizer kämpft für die Ehrenrettung der Handschrift

Eine schöne Schrift verleiht selbst kurzen Mitteilungen eine persönliche Note, ist ein Ausdruck von Kultur.
Einer, der sich der Kunst des schönen Schreibens von Berufs wegen widmet, ist Andreas Schenk, 34.

Der Schweizer Kalligraph ist Schreibmeister in Basel. Wie kommt man zu so einem exotischen Job?
“Es war mir ein Bedürfnis, von der reinen Kopflastigkeit des Computers wegzukommen”, sagt Schenk. “Seit jeder nur noch in den Computer tippt, kann doch keiner mehr schönschreiben.”

In seinem Scriptorium gehen die unterschiedlichsten Auftraggeber ein und aus. Aber besonders gefragt sind Liebesbriefe.
Schenk:“Die Leute denken immer, dass ich jeden Buchstaben einzeln male, dabei schreibe ich ganze Wörter fliessend runter. Die Kalligraphie ist eher mit Musik zu vergleichen als mit der Malerei.”

Wenn Schenk zur Feder greift, dann muss es die klassische Stahlfeder sein. Das edle Gerät besorgt er sich aus einem Londoner Spezialgeschäft.
Bei Papier kommt selbstverständlich nur handgeschöpftes Büttenpapier in Frage.
Und in Sachen Tinte verlässt sich Schenk nur auf Hausgemachtes. Sein Partner Christian Stehlin kocht für ihn noch original Eisengallus-Tinte, unverwüstlich und mit einem pechschwarzem Seidenglanz.
Schenk:“Man schreibt sozusagen für die Ewigkeit.”

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